Besser, am Besten: Bändchenmikrofone

Eine Vorstellung der Mikrofone R84A und R88 MKII von AEA – Teil1.

Das riesige Angebot an Mikrofonen macht es für den ambitionierten Musiker immer schwieriger, für DEN eigenen Sound das beste Mikrofon zu finden. Oftmals fällt dann die Entscheidung auf ein „beliebtes“ Mikrofon im mittleren Preissegment, da so das Gefühl entsteht, nichts falsch gemacht zu haben.

Ein mittelmäßiges Mikrofon wird aber auch fast immer mittelmäßige Ergebnisse liefern und der Traum vom Klang der Profis bleibt unerreicht. Dazu kommen oft Wandler von analog zu digital zum Einsatz, die zwar vielleicht sehr akkurat und rauscharm arbeiten, aber dadurch einen eher unmusikalischen, sterilen Klang erzeugen.

Bändchenmikrofone R84 und R84A übertragen Klang unverfälscht.

Ich erinnere mich, dass den ersten volldigitalen Mischpulten im Vergleich zu den bisher bekannten analogen Konsolen gerne ein zu „kalter“ Klang nachgesagt wurde. Seither erfahren unsere Hörgewohnheiten immer mehr an digitaler Sterilität. Finden daher wärmer klingende Aufnahmen wieder mehr und mehr Zuspruch?

Bändchenmikrofone sind das perfekte Mittel gegen Sterilität von Aufnahmen in der digitalen Landschaft. Aber warum?

Erst mit einem geeigneten Vorverstärker erreichen Bändchenmikrofone den perfekten Klang.

Stellen wir uns klangliche Tiefe, einen glatten, aber erweiterten Hochfrequenzgang und einen durchweg gut ausgewogenen Frequenzgang über das ganze Spektrum von 20 – 20000 Hz vor. Hochwertige Bändchenmikrofone können dieses Spektrum übertragen und eignen sich zudem für die Platzierung auf Distanz, da diese Mikrofontechnik als Einzige selbst auf größere Entfernungen das komplette Frequenzspektrum genau so, wie es das menschlich Ohr wahrnimmt, „einzufangen“ vermag.

Das R84 ist eine modernisierte Version der ursprünglichen AEA R44-Mikrofone. Obwohl es immer noch das gleiche Bändchenmaterial und den gleichen Transformator wie das R44 aufweist, tragen nun die Korpusresonanz und die Gitterform zu einem einzigartigen und höchst flexiblen Klang bei.

Das R84 als Overhead schafft Detailreichtum mit Wärme, der für die besten Kondensatormikrofone unerreichbar bleibt.

Der „Old-School-Stil“ wird besonders im digitalen Zeitalter mehr und mehr für Recording bevorzugt, da die detailreiche und warme Auflösung der Bändchen-Mikrofontechnik gerade bei digitalen Aufnahmen eine sonst unerreicht reichhaltige Klang-Qualität hörbar macht.

Gesangsaufnahmen mit Instrument?

Möchte ein Singer/Songwriter mit einem einzigen Mikrofon aufnehmen? Das R84 ist die Antwort. Es ist nie zu hell und in Kombination mit dem richtigen Mikrofonvorverstärker hat es eine Balance, die mit den meisten FET- oder Röhrenkondensatoren einfach nicht erreicht werden.
Bändchenmikrofone sind tatsächlich dynamische Mikrofone – nur sind sie hochauflösende dynamische Mikrofone. Sie erfassen eine einzigartige Tiefenschärfe, die sonst nicht möglich wäre. Dies ist eine wunderbare Eigenschaft des Mikrofons R84, wenn wir alles auf einmal aufnehmen, aber besonders, wenn wir Gesang mit einem ausdrucksstarken Sänger aufnehmen. Das R84 hilft wirklich aus der Patsche, wenn wir einen „nasal“ klingenden Sänger haben oder einen, der besonders zischende S-Laute singt. Ich habe mehrere Sänger aufgenommen, die selbst mit den teuersten Röhrenmikrofonen einfach nicht richtig klingen – egal, wie weich die Höhen sind. Das R84 war die eindeutige Lösung.

Schlagzeugaufnahmen

Schlagzeugaufnahmen mit Kondensatoren können im digitalen Bereich schwierig sein, da Becken allzu oft so hart oder verwaschen klingen, dass dies mit einem Equalizer nicht korrigiert werden kann.
Ein Paar R84 (oder noch besser ein R88) im Raum ist oft alles, was Sie für eine hervorragende Aufnahme benötigen!

R84A Front-of-Kit-Drum Recording

Um den besten Klang zu finden, beginnen wir mit etwa 2 Meter vor dem Schlagzeug. Arbeiten uns ein wenig daran, sie genau richtig zu platzieren – oder machen wir es uns leichter und nehmen das AEA R88 MKII – eine Blumlein- oder Mid-Side-Stereo-Version des R84 – je nachdem, wie wir es am Mischpult oder in der DAW einrichten. Was für ein unglaublicher Sound! GROSS und reichhaltig. Sanft und detailliert. Besser geht es wirklich nicht.
Es ist nicht nur das Traummikrofon eines jeden Jazz-Schlagzeugers, immer mehr Musiker bevorzugen den reichhaltigen Klang dieser Mikrofone.

Fazit

Bei Instrumenten, die normalerweise schwer aufzunehmen sind, passiert etwas Besonderes! Wie z.B. bei Klangquellen bei denen das Risiko besteht, dass sie zu „toppy“ oder „klackig“ klingen und der Korpus untergehen kann.
Die Mandoline ist ein solches Instrument. Ich verrate hier ein großes Geheimnis, aber verwenden wir das R84 mit einem AEA TRP3-, AEA RPQ3- oder AEA RPQ500-Vorverstärker und schicken wir es durch einen sanften Opto-Kompressor (ein Universal Audio LA-2A hat bei uns hervorragende Ergebnisse geliefert) und komprimieren wir es gerade genug, damit es sich richtig zwischen die anderen Instrumente „setzt“ und trotzdem noch dynamisch ist, ist schon alles in Ordnung.
Nicht nur jedes Saiteninstrument profitiert von diesem Mikrofon, wenn wir einen vollen und akkuraten Ton erzielen möchten. Es ist keine gute Wahl für ultra-schimmernde und unecht klingende Akustikinstrumente. Aber wer will das schon? Auch für Klavier klingt es atemberaubend.

Apropos Mikrofonvorverstärker: Bändchenmikrofone erfordern ein wenig „spezielle Pflege und Fütterung“, wenn es darum geht, diese als Mikrofone anzuschließen. Das R84 ist keine Ausnahme. Der Mikrofonvorverstärker einer typischen integrierten Schnittstelle wird diesem Mikrofon wahrscheinlich nicht gerecht. Wir müssen also verstehen, dass, wenn es nicht so klingt, wie wir es in den vorhergehenden Absätzen beschrieben haben, es an der Impedanzbeziehung zwischen dem Mikrofon und dem Vorverstärker liegt – und kein Bändchenmikrofon ist dagegen immun; und wir haben festgestellt, dass dies sogar für die besten aktiven Bändchenmikrofone gilt. Betrachten wir also die Aufnahme von Bändchenmikrofonen als Aufnahme „mit einem System“. Die Ergebnisse werden ganz offensichtlich HÖRBAR sein.

Da diese Mikrofone mit den dazu notwendigen und passenden Vorverstärkern in einem Preissegment liegen, das für viele Musiker und Bands nicht erschwinglich ist, bieten wir als Schnupperangebot eine Stunde Recording in unserem Studio für 69.- € an, oder als Mietservice* ab 50.-€ /Stunde Test-Recording Vorort, in dafür geeigneten Aufnahme- oder Proberäumen.

* Wegen hoher Schadensanfälligkeit der Bändchen nur mit Betreuung durch unser Fachpersonal

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Fortsetzung folgt mit Teil2: „One-MIC-Recording mit R88 MKII“.

Blumlein oder Mid/Side – Stereo mit 2 separaten Bändchenmikrofon (R44)
oder als All-In-One Lösung (R88)